Vor einiger Zeit habe ich mir das Buch „300 Kalorien oder weniger!“ gekauft und erstmal doch stehen lassen. Nun habe ich mich dazu durchgerungen, eine Woche „Diät“ zu machen. Wie es mir ergangen ist und immer noch geht? Hier kommen meine Erfahrungen:
Da mein Freund und ich seit Anfang des Jahres ins Fitnessstudio gehen, habe ich schon länger an eine Veränderung der Gerichte nachgedacht. Leider war ich immer zu faul, um mir darüber allzu viele Gedanken zu machen. Letztens habe ich bei der Post aber dieses Buch gesehen und musste es mitnehmen.
Wie das Buchcover schon sagt: In dem Buch werden Gerichte vorgestellt, die maximal 300 Kalorien haben, oder weniger. Ausserdem gibt es ein Food Tagebuch, wo alles rein geschrieben werden kann, was gegessen wird. Zudem können dort die Kalorien, Fett, Salz und Kohlenhydratanteile eingetragen werden. Ein Foto zum Inneren gibt es gleich noch.
Ich habe den Anfang gemacht, indem ich das Buch allgemein durchschaut habe und mir überlegt habe, welche Gerichte für uns ( mein Freund und ich ) überhaupt in Frage kommen. Somit sind schon einige rausgeflogen, da wir keine Meeresfrüchte mögen. Dem Rest haben wir bzw ich eine Chance gegeben. Zudem gibt es am Anfang einen einleitenden Text, wo erklärt wird, wie man richtig isst, wofür das Food Tagebuch steht und wie viele Kalorien man zu sich nehmen soll.
Nachdem ich einen Überblick bekommen hatte, kam die Phase der Planung. Ich habe das Food Tagebuch geöffnet und angefangen die Gerichte dort einzutragen. Wie es im Grunde aussieht? So:
Wie zu sehen ist, kann ein Datum eingetragen werden. Ich habe dort einfach die Wochentage rein geschrieben, so fand ich es einfacher. Danach gibt es die Kategorien Frühstück, Mittagessen, Snack und Abendessen. Zudem gibt es zusätzlichen Platz für Notizen. Zum Beispiel falls man zwischendurch ein Kaffee trinkt, etwas nascht, oder einfach, um die Gedanken zu notieren. Ich war zu faul, um alle Werte dort einzutragen, also bin ich bei Kalorien geblieben. Ich dachte, das würde ja am meisten aussagen.
Ausserdem habe ich mir direkt die Seitenzahl zum Gericht notiert, damit ich diese später schneller wider finde. Also, wenn es ans Kochen geht.
Ich entschuldige mich an dieser Stelle schon mal vor für meine Fotos. Ich habe nämlich ein neues Laptop und kein Bearbeitungsprogramm für Bilder drin. Also sind diese ungeschnitten etc. Ich hoffe ihr verzeiht mir dies. Aber ich wollte den Beitrag dennoch mit euch teilen. Nun geht es aber los mit meinen Erfahrungen.
Bevor das Kochen losgehen konnte, musste ich einkaufen gehen. Die Einkaufsliste war zwei Seiten lang, also wahrscheinlich ein DIN 4 Blatt. Ich weiss es nicht, ob es daran lag, dass ich vieles einfach nicht da hatte. Es kann sein, dass viele auch schon einige der Sachen zu Hause haben. Bei uns war das leider nicht der Fall. Aber nun zum Einkauf: Es war der HORROR!!!
Wir standen gefühlt eine Stunde nur in der Obst- und Gemüseabteilung. Ich habe von meinem Freund nur gehört: „Können wir denn endlich weiter?“ Es war schwierig alle Kräuter, Gemüse und Obst zu finden. Teilweise gab es die auch gar nicht. Als wir dann doch in dieser Abteilung fertig waren musste ich mir anhören: „Da ist ja nur Grünzeug drin!“ Und es stimmte schon. Dann taten mir noch die Mitarbeiter des Geschäfts leid, da wir jedes zweite Ding nicht gefunden haben, also mussten wir nachfragen. Und dann, nach langer Suche haben wir die „Tofu-Theke“ gefunden und was ist? Kein Tofu mehr da! Was waren wir froh, als wir aus dem Laden raus kamen. Achja, und 67€ für drei Tage essen fand ich auch schon ein bisschen viel.
Tag 1
Menü
Frühstück: lustiges Omelett
mittagessen: Hänchentacos
Snack: vollkornmuffins
Abendessen: Nudeln süss-sauer
Den Anfang hat ein luftiges Omelett gemacht. Da es keine Frühlingszwiebel im Geschäft gab, habe ich diese durch rote Zwiebeln ersetzt. Was ich direkt beim reinbeißen bereut habe: Ich wusste ja schon, dass ich Zwiebel nicht mag, wollte es dennoch so probieren, wie es im Rezept steht. Das Omelett an sich war dennoch sehr lecker, den würde ich jederzeit nochmal machen. Nur halt ganz ohne Zwiebeln.
Zu Mittag gab es Hänchentacos. An diesem Tag habe ich echt gemerkt, dass es schwierig ist neben der Arbeit diese „Diät“ einzuhalten. Ich hatte eine Stunde Pause, von der 20 Minuten auf nach Hause laufen und wieder zur Arbeit gehen draufgingen. Mit blieben also 40 Minuten. Mein Freund hat schon vorher angefangen das Gemüse zu schneiden und alles vorzubereiten. Dennoch war es schwierig in den 40 Minuten das Essen zu machen. Okay, wir haben es geschafft: Ich hatte am Ende so 5-10 Minuten, um alles schnell runter zu wirgen. Geschmeckt hat es. Aber Vorsicht! Es ist nichts für Menschen, die kein scharfes Essen mögen: Es ist schon feurig!
Da ich zu wenig Zeit habe, gibt es diesmal kein Originalfoto vom Essen. Aber so ziemlich ähnlich, wie auf dem Foto im Buch sah es aus.
Den Snack habe ich nach der Arbeit vorbereitet. Und bei den Vollkornmuffins habe ich das erste Mal gemerkt, dass die Größenangaben irgendwie nicht stimmen. Angeblich sollte es aus der Menge Teig 10 Muffins ergeben. Meine Menge sah aber so aus:
Dabei habe ich wirklich alles eingehalten, was an Mengen vorgegeben war. Und auf dem Foto aus dem Buch sehen die Muffins auch nicht unbedingt grösser aus. Ich kann es mir nicht erklären, warum ich 9 Muffins mehr habe, als vorgegeben. (Eines habe ich schon vom Blech genommen, um zu schauen, ob es durch ist.)
Die angegebene Zeit von 15 Minuten Zubereitung war für mich zu kurz. Ich habe auf jeden Fall länger gebraucht. Im Ofen ging es dafür aber viel schneller: nach ca 10-15 Minuten waren die Muffins schon fertig!
Das Abendessen hat mich aber enttäuscht. Nudeln Süss-Sauer: da hatte ich ja mal richtig hohe Erwartungen, da ich Süss-Sauer eigentlich sehr liebe. Von diesem peppigen Gericht war aber nicht so viel zu spüren. Es hat zwar geschmeckt, von Süss oder Sauer war aber nicht wirklich was zu spüren. Nicht unbedingt ein Gericht, das ich nochmal kochen würde.
Tag 2
menü
Frühstück: schinken-käse-ecken
Mittagessen: hühnersuppe mit nudeln
snack: vollkornmuffins (noch von gestern)
Abendessen: brokkolipizza
Das Frühstück habe ich geliebt!
Die Zubereitungszeit war natürlich wieder ein Witz. In 10 Minuten bekommt man es niemals fertig. Schon das Käsereiben nimmt seine Zeit. Und vorgeriebenen Käse kaufe ich nicht, ich finde der schmeckt nicht. Ganz so rund, wie im Buch habe ich es auch nicht hinbekommen, aber was das wichtigste ist: es hat geschmeckt ! Vor allem ganz frisch und warm aus dem Ofen… herrlich!
Als Mittagessen war eigentlich Hühnersuppe mit Nudeln vorgesehen. Da ich mir aber den Stress von gestern nicht nochmal antun wollte, ist dieser ausgefallen. Stattdessen habe ich das Frühstück sowie die Vollkornmuffins von gestern eingepackt. Und die haben mich auch gesättigt.
An dieser Stelle wäre es gut zu sagen, dass die Mengen im Buch immer anders sind. Mal ist das Rezept für 1, dann für 2, 4, oder 6 Personen. Ich finde es schwierig, dann die richtige Menge herauszufinden. Wenn das Rezept für 4 Personen gemacht ist, soll ich alles einfach halbieren? Aber statt einer Prise Pfeffer nur einen halben? Also ich bin mir da unsicher, ob es wirklich so funktioniert. Deswegen ist bei uns viel übrig geblieben, was wir am nächsten Tag gegessen haben. Ich hätte es besser gefunden, wenn alle Rezepte für eine Person gewesen wären, so kann man es einfach mit der Anzahl der Personen multiplizieren, die vorhanden sind und es ist einfacher, als das Teilen.
Tag 3
Menü
Frühstück: knusperauflauf mit äpfeln
mittagessen: Geflügelsalat mir erdnussdressing
snack: –
Abendessen: geflügelburger mit cranberrys
Der Knusperauflauf hat mir persönlich super geschmeckt. Es war mir zwar ein bisschen zu süss, ich würde es dennoch jederzeit wieder machen. Nur halt mit weniger Zucker. Das einzige Problem ist, dass es wieder für sechs Personen war, also ist der Rest stehen geblieben und musste es leider am Ende wegschmeissen.
Der Geflügelsalat mir Erdnussdressing hat mich nur halb überzeugt. Ich fand die Kombination von Erdnuss und Salat nicht so schön.
Wenn ich es nochmal machen würde, dann ohne Dressing. Also nur Fleisch und Salat. Das würde mir vollkommen reichen. Und noch weniger Kalorien würde es auch haben!
Das Highlight des Tages war der Geflügelburger. Ich fand das Fleisch lecker, den Salat dazu ebenso. Nur muss ich zugeben, dass ich am Ende doch noch Ketchup dazu getan habe, da es dadurch noch mehr Geschmack bekommen hat. Es ist natürlich kein Vergleich zu einem Burger mit Rindfleisch, dennoch würde ich es nochmal kochen. Leicht und dennoch ein Burger, toll oder?
Tag 4
Menü
frühstück: Beeren-Rhabarber Muffins
mittagessen: gefüllte Auberginen
snack: –
Abendessen: Pasta mit Tomaten-Hänchen-Sosse
Bei den Muffins bin ich diesmal völlig überfordert gewesen. Nein, nicht beim Rezept oder bei der Zubereitung: es waren wieder die Menge und die Förmchen. Wo ich bei Vollkornmuffins 9 Muffins mehr als geplant hatte, sah es diesmal total anders aus. Ich habe fast das doppelte an Muffins bekommen. Und dabei wären es bestimmt noch zehn mehr gewesen, hätte ich auf meine Intuition gehört: Muffins dürfen ja eigentlich nicht voll gefüllt werden, sondern eher die Hälfte, weil sie noch aufgehen. Da ich aber schon bei 20 Stück angekommen war und auf meine Herdplatte nichts mehr gepasst hat, habe ich all den Teig dort reingequetscht. Und was rauskam? Das, was ich mir schon gedacht habe: Die sind zu gross geworden, ausgelaufen, voll die Krüppel also. Geschmeckt haben die dennoch. Aber wieder mal: ich würde beim nächsten Mal weniger Zucker nehmen.
Und jetzt kommt der traurige Teil. Zu Mittag sollte es gefüllte Auberginen geben. Ich habe eigentlich auch so gut es ging alles fertig gemacht. Ich war in zwei Geschäften, um Quinoa zu finden. Gab es nicht. Also habe ich normalen Reis geholt. Ich habe keine Ahnung, wo der Unterschied liegen soll. Als die Auberginen aus dem Ofen waren, musste man das Innere rauslöffeln. Hat nicht geklappt, es war alles noch viel zu hart und zu schwer. Und ich habe ein kleines Stückchen davon probiert und es hat mir einfach nicht geschmeckt. Zudem war der Frust von den Muffins noch in mir. Und so kam es dazu , dass ich alles weggeschmissen habe und wir uns Pizza bestellten. Somit fiel auch Abendessen aus: es gab einen Teil der Pizza zu Mittag, der Rest war für den Abend. Ja ich bin schwach. Aber irgendwann kann ich auch nicht mehr.
Tag 5
menü
frühstück: Schoko-Bananen-smoothie
mittagessen: Pasta mit tomaten-hänchen-sosse
snack: Beeren-rhabarber-muffins
abendessen: Rest von Pizza
Am fünften Tag hatte ich leicht schlechtes Gewissen wegen der gestrigen Pizza. Eigentlich hatte ich vor das ganz abzubrechen, bzw nur Mittags oder Abends mal ein Gericht zu kochen. So halt, wie ich Zeit habe. Mein Freund kam mich aber wecken, ich soll ihm den Schoko-Bananen-Smoothie machen. Half also nix, ich musste ran. Und meint ihr es hat geschmeckt? Nein! Also meinem Freund zumindest nicht. „Viel zu süss“ hat er gesagt. Und ich fand es auch nicht so prickelnd. Ich denke es lag an der Tofu, dass es mir nicht geschmeckt hat.
Zu Mittag habe ich dann die Pasta gemacht, die ja eigentlich schon gestern als Abendessen geplant war. Das hat erstaunlicherweise gut geklappt. Dennoch fand ich auch das nicht so schmackhaft. Man kann es essen, keine Frage, aber mir hat da die Geschmacksexplosion gefehlt. Ich finde wenn man schon mal Gerichte kocht, die anders sind, sollten die auch anders schmecken: Gut ! Wie ich gerade feststellen musste, habe ich davon kein Foto. Meine Motivation hat echt stark nachgelassen.
Als Snack gab es den ganzen Tag lang die Muffins, von denen ich am dritten Tag immer noch was übrig habe. Ist ja auch kein Wunder bei der Menge an essen. Und zu Abend assen wir noch ein Stückchen von der Pizza vom Vortag. Und nun habe ich gar keine Lust mehr, das Experiment weiter zu machen.
Mein Fazit:
Eine „Diät“ ist anstrengend!! Ich finde so, wie ich kochen musste kann nur jemand kochen, der sehr sehr viel Zeit hat. Wäre ich Hausfrau, könnte ich es mir vielleicht sogar vorstellen. In den letzten fünf Tagen war ich gefühlt nur am Kochen oder arbeiten. Und mein Freund nur am abwaschen. Es war echt gruselig. Ich freue mich schon auf meinen nächsten Einkauf: Es wird nur etwas geben, das schnell geht. Ich habe vom Kochen die Schnauze voll und kann es nicht mehr sehen. Und irgendwas an meinem Körper habe ich auch nicht feststellen können, das sich verändert hätte durch das neue Essen. Ich kann nur sagen: Nie wieder Essen nach Plan! Gerne kann man sich Kochbücher holen, um neue Rezepte zu finden und einiges auszuprobieren. Aber niemals würde ich mir einen Plan vorschreiben und danach leben. Das bin einfach nicht ich. Wie sieht es bei euch aus? Habt ihr Erfahrungen mit Diäten?
Achja. Und falls ihr Rezepte von den Gerichten der letzten Tage haben wollt, schreibt mir. Ich schicke diese euch gerne 🙂